Warum berkolisieren?

Die entscheidende Rolle der Bezugsoberfläche für den Spinnnutzeffekt

Das Berkolisieren (UV-Bestrahlung der Gummibezüge) ist eine schnelle, sichere und reproduzierbare Methode der Oberflächenbehandlung, die die Faserführung verbessert, Wickelbildung und Garnbrüche reduziert und die Spinnereiproduktivität insgesamt steigert.

Warum ist die Bezugsoberfläche entscheidend?

Beim Ringspinnen scheinen die Bezüge nur ein kleines Bauteil zu sein, aber sie spielen eine entscheidende Rolle für Faserführung, Garnqualität und Prozessstabilität.
Die Oberflächeneigenschaften der Bezüge haben direkte Auswirkungen auf den Faserverzug, die Spannungskontrolle und das Wickelbildungs- und Garnbruchrisiko. Die Bezüge in optimalem Zustand zu halten, ist essenziell, um eine Garnproduktion von konstant hoher Qualität und den grösstmöglichen Maschinennutzeffekt zu erzielen.

Optimierte Bezüge, optimierte Produktionsleistung

Beim Schleifen von Gummibezügen werden an der Oberfläche Weichmacher freigesetzt, wodurch die Oberfläche leicht klebrig wird. Die UV-Bestrahlung dieser frisch abgeschliffenen Oberfläche bewirkt eine kontrollierte Modifikation des Gummis mit minimalen, nur unter einem Rasterelektronenmikroskop nachweisbaren Veränderungen, wodurch eine glattere Oberfläche entsteht. Der Bezug selbst bleibt unverändert, aber sein Laufverhalten wird erheblich verbessert. Eine schnellere Inbetriebnahme der Maschine, weniger Garnbruch und eine stabilere Produktion sind die Folge.

Praktisches Beispiel an einer Rieter-Ringspinnmaschine, 576 Spindeln, Spindeldrehzahl 16 800 U/min, Garn 100 % gekämmte Baumwolle, Nm 85, Temperatur 25° C, 55 % r. F.

UV-Präzision ohne Materialkompromisse

Der Prozess umfasst die kontrollierte UV-Bestrahlung der Bezugsoberfläche. Die Bestrahlungsdauer wird jeweils nach Bezugstyp, Härte, Materialzusammensetzung und gewünschter Garnqualität optimiert. Zum Beispiel benötigen Bezüge für das Ringspinnen in der Regel nur 3–5 Minuten in den neuesten automatisierten Berkolisiermaschinen.
 

Bräcker Bezüge

Sicher, umweltfreundlich und reproduzierbar

Herkömmliche Methoden zur Verhinderung der Wickelbildung, etwa unter Einsatz von Säuren, Lösemitteln oder Talkum, sind mit Sicherheitsrisiken, komplexen Entsorgungsverfahren sowie uneinheitlichen Ergebnissen verbunden. Mit dem Berkolisieren gehören diese Probleme der Vergangenheit an. Der UV-Prozess ist nicht-toxisch, läuft trocken ab und kann vollständig automatisiert werden, was zuverlässige Ergebnisse gewährleistet, ohne dass Bedienpersonal mit Gefahrstoffen in Kontakt kommt. Mit festgelegten Bestrahlungsdauern und kontrollierter Bestrahlungsstärke können Spinnereien in jedem Durchgang identische, reproduzierbare Ergebnisse erzielen.

FAQ

Lässt sich eine schlechte Bezugsqualität oder ein mangelhafter Schliff durch UV-Bestrahlung ausgleichen?

Nein. Das Berkolisieren optimiert einen bereits fein abgeschliffenen Bezug von guter Qualität. Eine schlechte Gummiqualität oder ein mangelhafter Schliff lässt sich dadurch nicht kompensieren.

Ist das Berkolisieren sicher für das Bedienpersonal?

Ja. Im Gegensatz zu Behandlungen mit Lösemitteln/Säuren ist dieser Prozess chemikalienfrei und kann zum Schutz des Personals vollständig geschlossen und automatisiert erfolgen.

Wie oft sollte die Behandlung wiederholt werden?

Es hat sich bewährt, das Berkolisieren nach dem Schleifen sowie als Teil der regelmässigen Wartung durchzuführen. Die genauen Intervalle sind abhängig vom Schleifplan und von den Spinnereiprozessen.

Berkolisiermaschinen

Mit den hochmodernen Berkolisierern von Bräcker ist das Berkolisieren ein einfacher, sicherer und vollständig reproduzierbarer Prozess. Ausgelegt für moderne Spinnereien, automatisieren diese Maschinen den UV-Bestrahlungsprozess und stellen sicher, dass jeder Bezug eine perfekte Oberfläche erhält – jedes Mal.

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